LEINEN & LABA – ein sehr robustes Verhältnis.
Ob es die Turnbeutel sind, die Brusttaschennickis (Brutani), Kiep It Real®, Mittagsfrau oder Mach R-Ock – ohne den gewebten Stoff aus Neukirch/Lausitz, würden so einigen LABA-Produkten das gewisse Etwas fehlen. Aber vor allem das Leinen.
Nun allerdings mal die Hand auf den Korb, aus welcher Pflanze wird dieser Stoff eigentlich hergestellt? Diejenigen, die das Standardwerk „Wie der Maulwurf zu seinen Hosen kam“ (Zdeněk Miler) konsultiert haben, wissen es genau. Es handelt sich um den Flachs, der auf Feldern wächst, die die Mittagsfrau zur Mittagszeit besuchen kommt.
Flachs oder Gemeiner Lein (Linum usitatissimum) wird allerdings nicht mehr in Deutschland (1875 waren es noch rund 215.000 Hektar) angebaut – jedenfalls nicht mehr in den Größenordnungen, die es braucht, um die Textilindustrie mit ausreichenden Mengen zu beliefern. Die Flachsfaser, die auch in den LABA-Produkten als Tuch verbaut wurde, kommt größtenteils aus Westeuropäischen Ländern.

Aber warum holen wir nicht einfach die Flachsproduktion wieder zurück nach Deutschland? Dezentral organisiert. Das dachten sich vermutlich auch die Macherinnen von 1qmLein. Ein Mitmachprojekt, das dieses Jahr an den Start ging.
1qm Lein startet 2025 zeitgleich in Deutschland und Österreich als Kooperationsprojekt der beiden Vereine TextilHandWerk e.V. (Deutschland) und Bertas Flachs (Österreich). In Deutschland koordiniert Mona Knorr das Projekt, in Österreich hält Christiane Seufferlein die (Flachs)fäden zusammen.
Der Startschuss für das Projekt fiel übrigens ganz unerwartet im Februar 2024, als Christiane zu einem Workshop zu Besuch in Dresden war. Sie hatte das schwedische Projekt 1KVM Lin bei einer Schwedenreise kennengelernt, wollte es nach Österreich holen – und steckte Mona mit ihrer Begeisterung an:
‚Was mich an dem Konzept von 1qm Lein von Anfang an begeistert hat, ist sein Potential. Weil der Anbau und die Verarbeitung von Flachs so vielfältig sind, können Menschen mit ganz unterschiedlichen Interessen und Fähigkeiten teilhaben. Ich wünsche mir, dass viele Gruppen unser Projekt zum Anlass nehmen, regionale 1qm Lein-Initiativen zu starten: an Schulen, in Museen, Volkshochschulen, Kulturvereinen und soziokulturellen Einrichtungen. Ich freue mich sehr auf das erste Jahr und bin gespannt, wohin wir alle gemeinsam 1qm Lein entwickeln.‚
https://1qmlein.de/#team
Und natürlich machen wir da mit. An mehreren Standorten in Görlitz verteilt, versuchen wir, den Flachs wieder oberlausitzisch werden zu lassen? War er das je? Das werden wir klären. Denn mit dem heutigen Tag starten wir unser kleines Tagebuch von der Aussaat bis zum Bruch. Ob Beet, Balkonkasten oder Blumentopf – wir bestellen & testen alles aus. Nur nicht Mittags, ihr wisst schon …
DAS FLAXX-TAGEBUCH
13. April 2025 – Die Samen kommen ins 1qm-Beet





21. April 2025 – verdammich – es wächst! 🙂

13. Mai – solide 7cm Grün (auf dem Balkon)
